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AutorenbildIvo Hutzli

Transformation-Blog 09/2022: Eine neue Welt schaffen, indem man ganz Mensch ist.

Ich stecke gerade mitten in der Verarbeitung vieler Erlebnisse der letzen Wochen. Dabei begegne ich mir immer wieder in Zuständen oder Situationen der Unsicherheit. Ich lerne mit diesen Gefühlen zu sein, diese wahrzunehmen und sie zu beobachten - mich zu beobachten. Danke auch an Otto Scharmer, mit welchem ich im Rahmen des World Ethic Forum weitere solche Erfahrungen machen, mit ihm spielen und tanzen durfte.

"Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.", Albert Einstein Auch diesem Zitat begegne ich gerade häufig. Doch oft machen wir genau dies. Wir sind konfrontiert mit globalen Erschütterungen sei es ökologisch, sozial oder spirituell und wollen diese sogleich in den Griff kriegen und korrigieren, mit genau der Denkweise, wie diese Erschütterungen entstanden sind. Es geht aber vielmehr darum, dass die Zukunft von uns verlangt, eine tiefere Ebene unserer Fähigkeiten und unserer Menschlichkeit aufzuschliessen (Otto Scharmer "Von der Zukunft her Führen", S.12). Es geht um wahre Transformation. Der Lemniskate-Prozess (er begleitet mich seit einigen Monaten - danke Bastiaan Frich!) ist eine Veranschaulichung wahrer Transformation***. Nicht zu verwechseln mit Veränderung. Versetzen wir z.B einen Stuhl von A (auseinander bauen) nach B (zusammenbauen), dann haben wir eine Veränderung herbei geführt. Für eine Transformation müssen wir den Stuhl jedoch in seine Einzelteile zerlegen und etwas Neues daraus bauen. Dabei können Teile wegfallen oder neue Teile dazu kommen. Was neu entsteht, ist weniger klar. Es ist eine zukünftige Möglichkeit, die wir spüren, fühlen und verwirklichen können, indem wir den inneren Ort, von dem wir handeln, öffnen und erweitern.



Diese Schwelle zu überschreiten ist ein grosse Herausforderung. Schaffen wir es nicht, wird lediglich "die gewohnte Welt" verändert und wir verbleiben in der äusseren veränderten Realität. Schaffen wir es aber, diese Schwelle ins Unbekannte zu überschreiten, so sind wir zunächst in einer Art "Heimatlosigkeit". Wir fühlen uns nicht mehr wohl und sicher in den Sichtweisen und Werten, die unser "Alltags-Selbst", unsere Komfortzone, gewesen sind. Oh ja, da ist er wieder, der eingangs erwähnte Zustand der Unsicherheit. Wir sind in unserem inneren Garten angekommen. Wenn wir mit Zuversicht und Hoffnung voranschreiten wollen, dann ist es unsere Aufgabe, unser authentisches Selbst zu betreten und ihm mit Hingabe zu begegnen. Es ist eine Reise, die nervenzehrend sein kann, aber gleichzeitig auch voller Glück, Hoffnung und Liebe. Und gelingt es uns, die Schwelle zurück in den Alltag zu überschreiten, in dem wir unsere Visionen und Intentionen verdichten und Kopf, Herz und Hand verbinden (Prototyping), so können wir Neues in die Welt bringen, indem wir ganz Mensch sind. Es gibt aber auch viele andere Themen, welche mit dem Lemniskate-Prozess abgebildet werden können: z.B. der Menstruationszyklus der Frau oder der Jahres-Kreislauf von Frühling, Sommer, Herbst und Winter und da stehen wir in diesen Tagen genau an der Schwelle ins Unbekannte (der Herbst Tag- und Nachtgleiche). Dieser Moment startet einen Umbruch, welcher zugleich Elemente von Ende und Neubeginn enthält. Euch allen wünsche ich einen wunderbaren Herbst und teile mit euch gerne den Song "Hingabe" von SEOM. Lieber Gruss - Ivo Download Lemniskate ***: Auch die «Heldenreise» nach Campell oder Medizinräder, welche die Einheit und den Lauf der Dinge und den ewigen Fluss der Wandlung verkörpert, sind Abbildungen solcher Prozesse der Transformation.



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